3. Der Einstellung zu Video-Konferenzen
„Wir haben viel schneller sachliche Entscheidungen getroffen als früher.“ – „Das Zwischenmenschliche ist total zu kurz gekommen.“
„Endlich haben wir uns mal zugehört.“ – „Ich habe Spannungen gespürt, konnte und wollte sie aber online nicht ansprechen.“
Kommt die Heterogenität dieser und unzähliger weiterer Erfahrungen nicht zum Ausdruck, wird die eigene Erfahrungswelt leicht als allgemeingültig angenommen, die Menschen fühlen sich nicht abgeholt, das Konfliktpotential steigt, die immanenten Chancen bleiben ungenutzt.
Führungskräfte sind daher gut beraten, wenn sie in der Phase des Restarts einen Tag zur Teamentwicklung nutzen, an dem Wahrnehmungen, Gefühle und Ambivalenzen benannt, und die richtigen Schlüsse für die Zukunft gezogen werden können.
Es gibt gute Gründe dafür, den Teamtag in der freien Natur stattfinden zu lassen. Zum einen ist das verbleibende Infektionsrisiko bei Einhaltung der Abstandsregelung quasi bei null. Andererseits kann die vielfach erforschte, positive Wirkung der Natur und des Waldes für den Austauschprozess unterstützend sein. Schon der Blick in das Grüne wirkt beruhigend und stressreduzierend. Beim Aufenthalt im Wald können negative Gedanken durch positive Gefühle ersetzt werden, das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit kommt in der natürlichen Umgebung zurück. Ebenso scheint die Natur die Bereitschaft des empathischen Umgangs mit Unterschiedlichkeit zu fördern.