Wie gelingt es uns, die intrinsische Motivation für gewünschte Verhaltensänderungen, bzw. die Umsetzung von Handlungszielen aufzubringen? Und ist es überhaupt möglich, andere zu motivieren?
Diese Fragen treiben viele Führungskräfte um, wenn sie versuchen, Einfluss auf die Tatkraft, das Engagement oder die Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeitenden zu nehmen.
Ein Blick in das Thema Motivationspsychologie kann helfen herauszufinden, welche Mechanismen auf dem Weg von einer Idee hin zu einem Ziel wirksam werden.
Intrinsische Motivation: was motiviert uns?
In dem Wort Motivation steckt der lateinische Wortstamm „movere“, der “bewegen” bedeutet – sich selbst, andere oder eine Sache. Damit sich aber etwas bewegt, benötigen wir Beweggründe, die Motive. Motive sind recht stabile Persönlichkeitseigenschaften, die beschreiben, wie wichtig einer Person ein Ziel ist. Obwohl ein Einfluss auf die Motive von außen schwierig ist, bleiben aber durchaus Handlungsoptionen.
Motive sind etwas anderes als Motivation. Motivation ist eine auf eine aktuelle Situation bezogene Bereitschaft, in der ein Motiv angeregt wird. Ein Beispiel: Eine Führungskraft übergibt Mitarbeitenden ein herausforderndes Projekt. Ein zentrales Motiv der Mitarbeitenden ist die Leistungsorientierung („Ich möchte eine optimale Leistung erbringen!“). In der konkreten Situation ist es wahrscheinlich, dass die Personen motiviert sind, Überstunden zu machen, um ihr Grundmotiv umzusetzten.
Wenn wir die Frage „Was motiviert mich oder meine Mitarbeitenden?“ beantworten wollen, heißt das folglich: Uns treibt das an, was wir wirklich wollen, worum es uns wirklich geht, das was wichtig ist und Sinn ergibt. Der erste Schritt zur Umsetzung einer Idee liegt also darin, zu überprüfen, welches Motiv oder welche Werte hinter dem aktuellen Impuls stecken.
Haben Sie z.B. Mitarbeitende mit einem Projekt betraut, dessen Sinn für diese Personen fraglich ist, müssen Sie sich folglich nicht wundern, dass der Stift pünktlich zum Feierabend fallen gelassen wird, auch wenn die Deadline drängt. Haben die Mitarbeitenden jedoch Interesse am Projekt-Thema, erkennen sie die Bedeutung oder können sich mit ihren Kompetenzen einbringen, werden Grundmotive wie Weiterentwicklung, Freude oder Ehrgeiz bedient. Die Wahrscheinlichkeit eines dauerhaften, gründlichen Engagements steigt.