Unser letzter Newsletter zum Thema: ‚Digitalisierung in der Beratung‘ hat eine Vielzahl an Reaktionen ausgelöst. Das ist wunderbar, dass Sie unsere Beiträge aufmerksam lesen und mit uns in Diskussion treten.
Wir erhielten Bestätigungen zu der Hypothese, dass bestimmte Beratungssettings, wie z.B. Konfliktklärungen und Teamentwicklungen digital noch nicht in der Qualität ersetzt werden können, wie es live möglich ist. Uns erreichten aber auch Fragen nach dem Warum. Und dazu möchten wir Ihnen heute eine, vielleicht auch provokante These sowie Ideen für eine zunehmend gelingende Online-Kommunikation zur Verfügung stellen.
Veränderungen erzeugen Verunsicherung und Widerstand
Zeitversetzte Kommunikation ist schon ziemlich alt. Boten, Postkutschen, Briefkommunikation, Telegramme, Telefonie, Mail, … sind alles Formen der medial unterstützen und zeitversetzten Kommunikation, die die Akteure über immer größer werdende Distanzen immer näher zueinander brachten. Viele der Medien waren anfänglich immer wieder Anlass zu Skepsis und waren gleichzeitig hilfreiche Werkzeuge, um Handel zu treiben, in Kontakt zu bleiben, …
In den Anfangsjahren, nachdem das Telefon erfunden wurde, gab es verunsicherte Nutzer, für die es befremdlich war, mit jemandem an einem anderen Ort zu sprechen, ohne die Person zu sehen oder deren Schrift zu lesen und sich Zeit für eine entsprechende Antwort nehmen zu können. Die Situation, dass sich heute jemand in einer Video-Konferenz mit „hallo, hallo, könnt ihr mich hören?“ äußert, ist der Situation vor ungefähr 150 Jahren, als wir begannen durch ein Stück Backelit und Draht miteinander zu sprechen, sehr ähnlich.
Verunsicherungen in der Kommunikation gab es mit jeder neuen Entwicklung und nicht alle waren davon begeistert.
- Die Einen wollten lieber an dem Alten festhalten und formulierten immer wieder die Barrieren der neuen Entwicklung.
- Die Anderen nahmen die Grenzen wahr, fokussierten aber lieber auf die konstruktiven, gelingenden Momente einer Online-Teamentwicklung, ohne die Schwierigkeiten zu leugnen.
Das Widerständige ist bedeutsam, denn ohne die Bewahrer würde die Qualität der neuen Entwicklung nicht so schnell vorangetrieben werden.
Worin liegen nun die Aspekte, die Sie aufgrund der Neuerungen und des noch nicht Erprobten in der remote-Zusammenarbeit beachten sollten, damit sie möglichst wenig Störungen hervorrufen?
Teams zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich als gemeinsam handelnde Gruppe verstehen. Die Mitglieder haben ein Verständnis über die eigene Zugehörigkeit und verfügen über eine Definition über das ‚Wir‘. Was vereint uns? Was ist unser Zweck, unser Ziel, unsere Aufgabe, …? Dieses Wir-Gefühl entsteht durch unterschiedliche Parameter, die den Prozess vom Ich zum Wir unterstützen.