Ein Fest zum Austausch
Eine antike Weisheit, die bereits bei Heraklit zu finden ist, kann unseren Umgang mit der Rückkehr in den (neuen) Alltag begleiten: „Man steigt nie zweimal in denselben Fluss.“
Die Welt um uns herum und wir selbst haben uns verändert, so dass es zu einer Neu-Begegnung kommen muss. Wie gestalten wir die neue Begegnung? In einigen Gemeinschaften wurde den Rückkehrenden zu Ehren bei ihrer Ankunft außerhalb der Dorfmauern ein Fest gefeiert. Dieses Fest sollte dazu beitragen, die Rückkehrenden zu prüfen und festzustellen, ob sie noch zur Gemeinschaft dazu gehörten oder nicht. Zusätzlich diente dieses Fest dazu, von den vielen Erfahrungen zu berichten und um das neu gewonnene Wissen weiter zu geben und zu teilen.
Kontakt vor Kooperation
Das Wieder-Zusammenfinden hat auch heute nicht an Wichtigkeit eingebüßt. Bevor man gut zusammen arbeiten kann, bevor Sie an dem, ‚wie es vor Corona war‘, anknüpfen, muss die Basis intakt sein. Der Kontakt im Team sollte initiiert und gefördert werden. Erst im Anschluss an den Austausch über die `Zwischenzeit`, über die Wahrnehmungen und die gemachten Erfahrungen kann eine kritische und konstruktive Auseinandersetzung über die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen stattfinden.
Störungen, welcher Art auch immer, haben Vorrang. Auf der Metakommunikationsebene stehen hier das persönliche Befinden und die Thematisierung der Beziehungen im Fokus.
Hilfreich ist dabei die Orientierung an einem Fragezyklus:
- Was ist geschehen? Welchen Herausforderungen war ich, waren wir ausgesetzt? Wie bin ich/ sind wir mit damit umgegangen? Was ist mir/ uns gut gelungen? Was ist entstanden und welche Erfahrungen haben wir (miteinander) gemacht?
- Wie ist es mir/ uns ergangen? Was ist mir wichtig? Wie ist das einzuordnen und welche Bedeutung hat das für mich/ für uns?
- Was machen wir daraus? Welche Schlussfolgerungen ziehen wir? Was behalten wir bei und was können wir getrost über Bord werfen, weil wir es nicht mehr brauchen? Wie gestalten wir unsere Zukunft?
Wir empfehlen Ihnen bei der Rückkehr in die ‚neue Realität‘ kurz inne zu halten und dem Kontakt und der Reflexion Raum zu bieten.
Vielleicht gestalten Sie dazu ein ‚Fest‘, ein Welcome-Lunch oder gemeinsames Frühstück außerhalb des Unternehmens. Das muss nicht immer in der ganzen Runde erfolgen, sondern viele Gespräche mit vielen Menschen sind wichtig, natürlich mit angemessenem Abstand. Wählen Sie einen geeigneten Ort, zum Beispiel auf einer gut erreichbaren Waldlichtung, um den Ort als Reflexions- und Austauschraum zu nutzen. Oder suchen Sie einen See mit Weitblick auf, um einen Re-Start zu initiieren und, um den Fokus auf die Zukunft zu richten. Überprüfen Sie, wie Sie trotz der Abstandsregeln Kontakt herstellen und sich über Ihre Themen austauschen können.
Wir wünschen Ihnen dabei gutes Gelingen und ‚Herzlich Willkommen zurück in der Zukunft.‘