Moderation von Entscheidungsprozessen

Die Methode macht den Unterschied

Entscheidungen treffen gehört zu unserem Alltag. Egal in welchem Kontext – im Vorstand, im Kollegium, im Freundeskreis, im Verein, in der Familie – sehr oft geschieht das wirklich mit großer Sorgfalt, scheitert aber an der Methode. Die bei uns kulturell eingeübte Mehrheitsabstimmung erzeugt viele Verlierer und ist daher für die allermeisten Fälle ungeeignet: Fehlentscheidungen, Konkurrenz, Konflikte, offene oder angestaute Aggressionen behindern Arbeitsabläufe und vergiften das Klima. Kaum zu glauben: es gibt eine einfache Lösung für das Problem, die bisher erst wenig bekannt ist:

Das Systemische Konsensieren (SK): Anwendung

Das Systemische Konsensieren, kurz SK, ist ein sehr effektives und flexibles Instrument…

… für beliebig viele Personen.

…für beliebig viele Lösungsvorschläge.

…für jedes Thema.

…zum Erreichen tragfähiger, konsensnaher Entscheidungen mit maximaler Akzeptanz.

…zur Vorbereitung einer Entscheidungsempfehlung für eine Führungskraft.

…zur Berücksichtigung der Beiträge von zurückhaltenden oder schweigsamen Teammitgliedern.

…zur Erhöhung von Partizipation, Verantwortungsübernahme und Engagement der Beteiligten.

…zur Schulung von achtsamem  Zuhören, da sich in der Regel der Vorschlag durchsetzt, der die Bedürfnisse aller Beteiligten am besten berücksichtigt. Damit trägt die Methode zu einem vertrauensvollen Gruppen- bzw. Teamklima bei.

…zum Einsatz im agilen Arbeitsumfeld durch Einbeziehen aller Sichtweisen und Argumente in den Entscheidungsprozess .

Das Systemische Konsensieren (SK): Kurzer Überblick

Das „Systemischen Konsensieren“ beruht auf der Beobachtung, dass es für das Gelingen eines Entscheidungsprozesses ganz besonders darauf ankommt, die Widerstände der Beteiligten auszuloten. Das ist etwas, das uns eigentlich ganz selbstverständlich und vertraut ist:

Was passiert, wenn Sie in Ihrer Familie eine sehr wichtige Entscheidung treffen müssen, z.B., wo sollen wir wohnen, und wie: Zur Miete, ein Haus kaufen oder bauen? Sie sprechen mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin über die Alternativen, über die Standorte, über die Finanzierung. Dabei achten Sie ganz besonders auf Sorgen und Einwände: zu weite Wege, zu großes finanzielles Risiko, extrem laute Gegend und so weiter. Ob in Gedanken, im Gespräch oder auf Papier – Sie erstellen zusammen so etwas wie eine Auflistung der Probleme und wählen am Ende die Möglichkeit, die bei Ihnen auf den geringsten Widerstand stößt.

Bei einem vertrauensvollen Umgang miteinander ist das ganz normal. Systemisches Konsensieren macht nichts anderes, allerdings nach klaren Regeln: SK misst nicht die Zustimmung zu den einzelnen Vorschlägen, sondern den Grad des Widerstands und führt auf diesem Weg zu einer klar nachvollziehbaren Entscheidung.

Eine klassische Abstimmung nach Mehrheitsprinzip ist fehleranfällig, wenn über mehr als zwei Lösungsvorschläge abgestimmt wird. SK kann dagegen bei beliebig vielen Lösungsvorschlägen verwendet werden. Wenn eine Gruppe mit dem Systemischen Konsensieren arbeitet, ermittelt sie aus einer Reihe selbst entwickelter Lösungsvorschläge den Vorschlag, der in der Gruppe insgesamt die geringste Ablehnung erfährt. Dabei wird jeder Vorschlag von jeder Person mit Widerstandspunkten auf einer Skala von 0 bis 10 bewertet:

„0“ bedeutet kein Widerstand, einverstanden; und „10“ bedeutet extremer Widerstand, für mich unannehmbar.

Der Gruppenwiderstand zu jedem Vorschlag ergibt sich dann einfach durch Aufaddieren. Der Lösungsvorschlag mit der geringsten Widerstands-Punktzahl ist die beste Wahl für die Gruppe. Während es bei Abstimmungen nach dem Mehrheitsprinzip in der Regel viele Verlierer gibt, ermöglicht diese Form der Entscheidungsfindung ein Ergebnis, das einem Konsens nahe kommt. So verlaufen Entscheidungsprozesse deutlich schneller und nachhaltiger. SK vermeidet, dass die Gruppe durch ein Veto handlungsunfähig wird, bezieht aber trotzdem begründete Einwände ein und achtet sie.

Produkte und Formate

Präsentationsworkshop

Ca. 2 Stunden

Lernen Sie das Systemische Konsensieren kennen, bei einem Vortrag, einer Präsentation oder einer After Work Veranstaltung. Im Rahmen von ca. 2 Stunden können Sie einen ersten Eindruck gewinnen.

Teamentwicklung

Ein- oder mehrtägig

Im Rahmen eines Seminars für Ihr Team moderieren wir eine echte und für die Arbeit relevante Entscheidungssituation. Sie haben so am Ende der Veranstaltung einerseits eine von den Teammitgliedern getragene Entscheidung und können dabei gleichzeitig das SK-Prinzip kennen lernen.

Basisworkshop

2 Tage

Wir qualifizieren Ihre Führungskräfte dazu, das Systemische Konsensieren bei einfachen oder komplexen Entscheidungsfragen in ihren Teams anzuwenden. Es wird vermittelt, wie Teams über einen Testlauf mit einfachen Fragestellungen mit dem Tool vertraut gemacht werden können, so dass das Verfahren nachvollziehbar und verständlich wird. Diese Veranstaltung qualifiziert zur ersten Anwendung.

Ausbildung von

SK-Moderatoren (3 Module zur Vertiefung):

2-tägiger Basisworkshop

2-tägige Vertiefung: Systemisches Konsensieren in komplexen Entscheidungssituationen und gruppendynamischen Prozessen

1-tägiger Workshop zur Fallbesprechung: Erfahrungen mit den Methoden werden diskutiert. Schwierige Situationen können hier besprochen werden.

Mit dieser Veranstaltungsreihe bilden wir SK-Moderatorinnen und –moderatoren aus. Die Teilnehmenden lernen den Einsatz des „Schnellkonsensierens“ und des „Vertieften Konsensierens“. Sie sind in der Lage, in realen Entscheidungsprozessen die Moderationsrolle zu übernehmen und reflektieren gemeinsam die Einsatzfelder der Methode in der Organisation bzw. dem Unternehmen.

SK-Moderation:

Nach Bedarf. Wir moderieren für Sie komplexe Entscheidungsprozesse in kleinen und großen Gruppen.

 

Für detaillierte Informationen schauen Sie auch gerne hier: www.alea-consent.de

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